Lange Kleider, Glitzer und Kamerablitze, großer Andrang vor einem kleinen Palais, die Glücklichen marschieren zielsicher zum Eingang, während der größere Teil der Menge draußen bleibt, erwartungsvoll in der Hoffnung, doch noch rein zu kommen und einen kurzen Blick stehlen zu dürfen… Diese Szene wird sich bald oft wiederholen – bei der Paris Fashion Week!
Die Modewochen sind derzeit wieder in aller Munde, zumindest seit ihrem Start in New York im Januar, gefolgt von London und Mailand, schließlich Paris, wo die Paris Fashion Week vom 1. bis zum 9. März stattfindet.
Die „Big Four“ sind zwar nicht die einzigen Städte der Welt, die eine Modewoche feiern, aber sie sind sicherlich die begehrtesten… Wer hat denn nicht einmal davon geträumt, einer Fashion Week beizuwohnen und Gigi Hadid oder Julia Nobis über den Laufsteg gleiten zu sehen?
Die erste Fashion Week fand 1945 in New York statt, mit dem Ziel, den Ruf und den Einfluss des Big Apples in der Modewelt zu fördern und sich gegen Paris zu behaupten. Seitdem haben sich einige Traditionen etabliert. So werden Modewochen immer zwei Mal jährlich abgehalten: im Februar/März werden die Kollektion für den bevorstehenden Winter gezeigt, im September/Oktober die Kollektionen für den nächsten Sommer. Aber mit der Zeit kommen auch ganz eigene Neuerungen: so entstand z.B. aus der Feder der Fédération française de la Couture ein relativ neues Konzept namens „Designer‘s Apartment“, wo weniger bekannte, aber dennoch sehr talentierte (und glückliche!) Designer ihre neuen Kollektionen zeigen können. Dieses Jahr findet man dort u.a. Zadig et Voltaire, Anne-Sofie Madsen, Paule Ka…
Meist haben nur Designer, Journalisten und Promis die Ehre zu diesem prestigeträchtigen Modeevent eingeladen zu werden. Die anwesenden VIPs fungieren als Gütesiegel für das Event und werden gerne in der ersten Reihe „hergezeigt“. Natürlich befindet sich in der ersten Reihe bei der diesjährigen Paris Fashion Week unter anderem Anna Wintour, Chefradakteurin der US-Amerikanischen Zeitschrift Vogue. Hinter ihrer dicken schwarzen Sonnenbrille und strenger Frisur schwenkt ihr Blick über die schlanken Models – und wer weiß, was sie wohl über den neuen Rock von Sonia Rykiel denken wird.
Als einzige Stadt der „Big Four“ veranstaltet Paris eine Haute Couture-Show, die bereits im Januar stattfand. Für all jene, die kein Französisch können oder die die Sprache zwar verstehen aber nicht wissen, was es bedeutet: Haute Couture richtet den Fokus exklusiv auf maßgeschneiderte, in Handarbeit gefertigte Kreationen. Bei der in März stattfindenden Modewoche liegt der Fokus mehr auf dem Alltag mit Prêt-à-porter-Kollektionen, die in der Regel 6 Monate später in den Auslagen der Boutiquen von Dior, Givenchy oder Chanel (aber erstaunlicherweise nicht in unseren Schränken) erscheinen. Aber keine Sorge: Geduld zahlt sich aus, denn im Shopping Outlet Vallée Village, das nur 10 Minuten von den Hotels Dream Castle und Magic Circus entfernt liegt, findet man viele Boutiquen mit Luxusmarken zu sehr attraktiven Preisen… auch wenn ihre Kollektionen ein oder zwei Jahre alt sind…
Apropos vergangene Jahrgänge: Balmain-Chefdesigner Olivier Rousteing hat einige Überraschungen und Flashbacks aus den 80er- und 90er-Jahren parat mit Mode-Ikonen wie z.B. Naomi Campbell, Claudia Schiffer oder Cindy Crawford, die seine neuesten Kollektionen zur Schau tragen werden.
Aber was ist denn das besondere an der Paris Fashion Week? Fashionistas würden sagen, dass jede Stadt ihren eigenen Stil hat, dass sie die Mode auf ihre eigene Weise lebt. Die Paris Fashion Week legt den Fokus auf Haute Couture, während New York sich mehr auf Casual Wear konzentriert, London den trendigen „vor seiner Zeit“-Stil hervorhebt und Mailand als etwas extravaganter beschrieben wird.
Aber was ist es an der Mode, die in Paris so herausragt? Die Pariser Mode ist einzigartig – irgendwie souverän elegant und feminin, ohne sich darum bemühen zu müssen. Alles ist so subtil, überall spürt man das immerwährende Vermächtnis von Coco Chanel. Die klassischen Farben wie z.B. weiß, schwarz und tiefblau, gepaart mit einer Jeans für den Tageslook, oder dunkle Hosen und Sakko für einen glamourösen Nachtlook. Dazu eine „Boy Bag“ aus schwarzem Leder sowie ein Hauch rot oder etwas Goldenes, und ab geht’s zur großen Show…