Wir alle lieben das Essen. Aber wenn wir uns echte Gourmets nennen wollen, indem wir uns auf die Suche nach höheren kulinarischen Erlebnissen begeben, werden wir irgendwann einmal in einem Haubenrestaurant dinieren müssen. Auch wenn es uns zuerst als einschüchternd erscheinen mag – es lohnt sich!
Um Ihnen dabei behilflich zu sein, habe ich es mir erlaubt, ein paar Tipps speziell für Sie zusammenzutragen. Die hier gesammelten Ideen kommen sowohl von Küchenchefs als auch vom Servicepersonal. Sobald Sie diese Empfehlungen gelesen und auswendig gelernt haben, können Sie sicher sein, dass Sie jedem Sturm aus dem Weg gehen werden und einfach ihr Dinner genießen können.
3 Tipps vom Küchenchef
1. Die Vorspeise nicht überspringen!
In einem Haubenrestaurant wird es von den Gästen erwartet, eine Vorspeise zu bestellen. Mit einer Vorspeise bereitet man den Gaumen auf das ultimative kulinarische Erlebnis vor. Man kann es als Schwimmunterricht vor dem Tauchgang am Great Barrier Reef betrachten.
2. Kein Mischen & Kombinieren
Berühmte Küchenchefs sehen sich selbst als Künstler. Daher sollte man ihre Kreationen wie ein Kunstwerk behandeln. Soll es mit einem Püree gegessen werden, dann bekennen wir uns dazu. Jedes Gericht wurde als ein feines Bouquet aus sich ergänzenden Aromen komponiert. Also nichts wie rein in die volle Erfahrung!
3. Alles riskieren oder nach Hause gehen
Keine halben Portionen bestellen! Wie ich bereits erwähnt habe – das, was sich am Teller befindet, ist ein kulinarisches Meisterwerk. Oder würden Sie auch nur die Hälfte der Mona Lisa sehen wollen?
7 Tipps vom Servicepersonal
4. Machen Sie sich mit den Speisen bekannt
Lesen Sie die Speisekarte im Vorhinein durch, damit Sie wissen, was auf Sie zukommt. Es ist vielleicht nicht die beste Idee, Zander zu bestellen, wenn das Restaurant für sein gewürztes Bio-Rindfleisch bekannt ist. Im Haubenrestaurant gibt es üblicherweise kein Backhendl, auch wenn Sie gerade darauf Lust hätten.
5. Die Reservierung nicht vergessen
Haubenrestaurants neigen dazu, am Abend voll zu sein. Reservieren Sie frühzeitig Ihren Tisch, damit Sie sich Ihren Platz im kulinarischen Himmel sichern. Tun Sie das nicht, könnte eine bittere Enttäuschung auf Sie warten.
6. Spielen Sie nicht „Reise nach Jerusalem“
Sind Sie an Ihrem Tisch angekommen, bleiben Sie dort. Es sei denn, die Platzwahl bringt echte Nachteile für Sie. Tische zu tauschen bedeutet einen Mehraufwand für den Kellner. Sollten Sie besondere Vorlieben bezüglich der Tischwahl haben, gehört es zum guten Ton, diese bereits bei der Reservierung bekannt zu geben.
7. Niemanden beleidigen
In jedem Restaurant gibt es drei Arten von Leuten: Kellner, Köche und die anderen Gäste. Seien Sie zu allen höflich. Behandeln Sie die Kellner, als wären Sie die Boten des Genusses, nicht Ihre Diener. Brüllen Sie sie nicht an! Die Keller nehmen Sie war – wirklich. Nehmen Sie höflich Blickkontakt auf, anstatt mit Ihrer Hand herumzuwinken. Es sei denn, Sie sind die Königin von England!
8. Fragen Sie ruhig nach
Sei es das Essen, das Besteck oder die Weinempfehlung – die Herren in den weißen Hemden sind da, um Ihnen zu helfen. Fragen schadet nicht. Ein professionell geschulter Kellner weiß, Sie nicht in Verlegenheit zu bringen. Die Mitglieder des Servicepersonals lieben ihren Job und begleiten Sie gerne durch ihr Reich.
9. Das gute Benehmen nicht vergessen
Es gibt einen Verhaltenskodex für das Dinieren in einem Haubenrestaurant. Sollten Sie noch einen Auffrischungskurs in Punkto Tischmanieren benötigen, ist es hilfreich, sich das Wesentliche noch mal vor Auge zu halten. Gehen Sie das Besteck von der Seite bis zur Mitte durch (sie sind in einer besonderen Reihe angeordnet), legen Sie Ihre Serviette beim Essen auf den Schoß, sprechen Sie nicht mit vollem Mund. Und brüllen Sie den Kellner nicht an!
10. Knausern Sie nicht beim Trinkgeld
Das Trinkgeld ist die ultimative Art, dem Kellner zu zeigen, dass Sie sein Service zu schätzen wissen. Und – um ganz ehrlich zu sein – der beste Weg, Dankeschön zu sagen. Wenn Trinkgeld in Ihrer Kultur nicht beleidigend ist, lassen Sie das es nicht aus. In Polen z. B. beträgt das Trinkgeld im Durchschnitt 10% der Rechnungssumme. Haben Sie jedoch besondere Anstrengungen von Ihrem Kellner verlangt, sollten Sie sich eventuell einen großzügigeren Betrag überlegen.
Jetzt sind Sie bereit und können Haubenrestaurants auf der ganzen Welt genießen!