Die Corona-Pandemie stellt unseren Alltag auf den Kopf und viele von uns immer wieder vor Herausforderungen. Wir können die Situation aber auch nutzen, um neue Wege zu entdecken und unser Sozialverhalten zu optimieren.
Soziales Umfeld
Der Alltag ist für alle plötzlich anders. War man sonst täglich auf Arbeit und über Stunden unter Kollegen, verbindet jetzt nur das Telefon oder der Video-Chat. Treffen unter Freunden bleiben aus, keine lustigen Runden im Restaurant oder der Bar. Plötzlich ist man zu Hause. Ein Ort, an dem die wenigsten von uns sonst tagelang Zeit verbringen und der doch so wichtig ist. Familien haben plötzlich Zeit für einander. Die Kinder sind vor Ort und man beschäftigt sich gemeinsam. Die Familie wächst noch etwas stärker zusammen. Die Zeit wird auch mehr für soziale Kontakte genutzt. Viele kontaktieren alte Freunde und rufen die Oma häufiger an. Mit den Menschen, die uns am Herzen liegen, rücken wir näher zusammen.
Auch Paare verbringen wieder mehr Zeit miteinander. Ob Monate nach der Krise wohl die Geburtenrate steigt?
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Solche Situationen können uns auch vor ungeahnte Herausforderungen stellen. Solltest du in Nöte geraten, zögere nicht, dir sofort Hilfe zu holen. Hier sind ein paar Adressen, an die du dich wenden kannst:
Kinder- und Jugendhilfe: 116 111
Bei psychischen Krisen steht euch die Telefonseelsorge unter 0800/11 10 111 zur Verfügung.
Hilfe bei Häuslicher Gewalt: 0800/01 16 016
Das Hilfetelefon des Bundes kann auch per Mail oder Chat kontaktiert werden.
Digitale Verbindung
Lade deine Freunde doch mal zu einem gemeinsamen Gruppen Videochat ein. Es ist wirklich witzig alle gemeinsam auf den Bildschirmen zu sehen.
Bei WhatsApp kannst du mit bis zu 4 Personen gleichzeitig videotelefonieren. Das funktioniert kostenfrei über die App, aber auch am PC. Plattformübergreifend ist es auf iOS- und Android-Geräten verfügbar und bei den meisten ohnehin in der täglichen Nutzung.
Zoom erlebt gerade einen großen Hype. Ohne einen Account anlegen zu müssen, können bis zu 100 Personen kostenfrei über die App oder die Software miteinander Videochatten. Der Service ist jedoch im Gruppengespräch auf 40 Minuten begrenzt, wenn man keine kostenpflichtige Version nutzt.
Einen Account benötigen alle Teilnehmer bei Skype. Ist dieser bei allen eingerichtet, können bis zu 50 Personen an einem Gespräch teilnehmen. Der Klassiker unter den Videochat-Anbietern ist kostenfrei und zeitlich unbegrenzt. Per App und Software kann zusätzlich zum Telefonat mit und ohne Bild auch der Bildschirm geteilt oder ein Messenger genutzt werde.
Ohne Anmeldung funktioniert Jitsi. Teilnehmer können einfach via Link eingeladen werden. Eine Beschränkung der Teilnehmerzahl gibt es dabei nicht. Unkompliziert und kostenfrei ist Jitsi als App auf dem Smartphone oder browserbasiert nutzbar.
Etwas verrückter wird es in der App Houseparty. Hier wird ein virtueller Raum geschaffen, den deine Freunde, aber auch die Freunde deiner teilnehmenden Freunde und wiederum deren Freunde betreten können. So entwickeln sich sehr lustige Video-Gespräche und natürlich auch neue Kontakte. Für Houseparty ist jedoch eine Anmeldung aller Teilnehmer notwendig. Der Spaßfaktor ist aber echt hoch und es ist eine tolle Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen.
Und vielleicht ist ja auch ein erstes Date per Videochat eine schöne Alternative? Online-Dating boomt derzeit ohnehin. Schließlich ist es schwer, anderswo die große Liebe zu treffen, wenn man doch gerade kaum aus dem Haus geht. Nachdem der erste Kontakt steht und vielversprechend scheint, bleibt das erste echte Date nun erst mal aus. Videochats können hier aber eine schöne Alternative sein. Im gewohnten Umfeld flirtet es sich ja vielleicht sogar noch ein bisschen entspannter. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Wie wäre es mit einem Treffen zum Kaffee oder Candlelight Dinner vor dem Bildschirm? Mit einem Glas Wein kann man auch über die Kamera anstoßen. Oder ihr schaut gemeinsam per Streaming einen Film oder besucht ein virtuelles Konzert und könnt euch dazu austauschen.
Lokalen Handel stärken
Wer früher vielleicht auf dem Arbeitsweg bei großen Einkaufszentren gehalten hat, besucht jetzt die Lebensmitteläden in der direkten Umgebung. Hast du schon den Lieferservice der Restaurants in deiner Nachbarschaft ausprobiert? Selbst Apotheken, Blumenläden und Baumärkte bieten Lieferungen oder kontaktlose Abholung nach Vorbestellung. Ein gutes Geschäft, mit einem guten Gefühl: denn die lokalen Läden sind für Euch da.
Das Projekt #Wirvonhier ist im Zuge eines Corona-Hackathons der Bundesregierung vor einigen Tagen gestartet. Hier soll eine App entstehen, bei der du durchs Sortiment lokaler Händlerinnen und Händler stöbern und dir die Waren nach Hause liefern lassen kannst.
Lokalkauf steht schon in den Startlöchern und startet ebenfalls eine App, in der regionale Händler ihren Lieferdienst anbieten können. Erste Regionen sind bereits angelegt.
Einige Regionen haben bereits eigene Webseiten eingerichtet, bei denen lokale Einzelhändler mit Lieferangebot gelistet sind. Von Kosmetikprodukten über Kontaktlinsen bis zu Anglerbedarf wird hier alles aus der Region bis vor die Tür gebracht. Vielerorts habe Bau- und Gartenfachmärkte auf einen Bestell- und Abholservice umgestellt.
Wirf einen Blick in deine regionale Tageszeitung und behalte die sozialen Medien deiner Region im Blick! Verschiedenste Händler stoßen täglich dazu.
Du wirst erstaunt sein, was es zu entdecken gibt. Mach dich schlau – vielleicht liefert ja auch die Buchhandlung um die Ecke oder der Florist macht einen Außer-Haus-Verkauf.
#stayhome #staystrong #staysafe