Filip Wypych ist Pole und Schwimmer, er ist schnell, er liebt den Sprint. Er schwimmt seit er 6 Jahre alt ist und hat unzählige Medaillen gewonnen, sowohl in Einzel- als auch in Teambewerben. 2016 vertrat er Polen bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Wir haben den Sportler im andel’s Vienna House in Lodz getroffen, um mit ihm über seine Heimatstadt und das Leben als Sportler zu sprechen.
Wie sieht dein typischer Tag aus? Wenn es nach deiner Facebook Seite geht besteht er ja nur aus Wettkämpfen und Training …
Es stimmt, mein ganzen Leben dreht sich um das Schwimmen, aber nach so vielen Jahren kann ich es mir anders gar nicht mehr vorstellen. Mein Wecker läutet normalerweise um 5 Uhr früh. Dann stehen schon die ersten beiden Trainingsstunden auf dem Plan. Danach kümmere ich mich um meine Ausbildung an der Technischen Universität. Am Abend geht es dann nochmals zum Training. Viel Zeit für Familie und Freunde bleibt da nicht mehr.
Findest du in deinem Zeitplan noch Zeit für ein Privatleben?
Ich finde immer Zeit für mich selbst, Freunde und die Familie. Wenn dem nicht so wäre, würde ich wahrscheinlich verrückt werden. Immerhin bin ich auch ein normaler 25-jähriger Mann. Diese Momente erlauben es mir meine Akkus wieder aufzufüllen und mich zu erholen.
Der Sport verlangt viele Opfer. Welches war am schwierigsten für dich?
Das stimmt, ich kann mich aber nicht auf das größte Opfer festlegen. Aber ich kann sagen, dass alle Entbehrungen am Ende zum Erfolg geführt haben und das hat eindeutig Einfluss auf mich genommen. Als ich die Schule beendet habe, bin ich nach Spanien gegangen um zu trainieren und mich dem Team von Bartosz Kizierowski anzuschließen – dem erfolgreichsten polnischen Sprinter in der Geschichte. Ich habe alles zurückgelassen und bin in ein fremdes Land gegangen, ohne die Sprache zu sprechen oder zu wissen was mich erwarten wird. Mein Ziel war es die Qualifikation für die Olympischen Spiele in London zu schaffen. Leider hat das nicht geklappt, aber ich hatte die Möglichkeit neue Erfahrungen zu sammeln, die mir geholfen haben mich für Rio 2016 zu qualifizieren.
Wenn es nicht das Schwimmen geworden wäre, was dann? Was wäre deine zweite Wahl gewesen? Hattest du einen back-up Plan?
Ich habe it 6 Jahren mit dem Schwimmen begonnen und von diesem Zeitpunkt an hat mich das Wasser aufgenommen. Ich hatte keinerlei Plan B oder ähnliches. Ich liebe diesen Sport und möchte daraus für mich so viel wie möglich herausholen.
Wer ist dein Vorbild?
Mein Sportguru ist mein früherer Trainer Bartosz Kizierowski. In den 2 Jahren Training mit ihm habe ich jede Menge gelernt. Er hat mich viele Lektionen gelehrt und mir geholfen meine Karriere zu entwickeln.
Hattest du jemals Zweifel? An welchen Moment erinnerst du dich besonders?
Ich denke jeder Sportler hat diese Momente. Manchmal frage ich mich selbst was passiert, wenn ich scheitere. Dann habe ich nur eine Antwort: Warum sollte ich? Ich mache was ich liebe und allein das macht mich erfolgreich.
Das neue Jahr hat gerade erst begonnen. Hast du Vorsätze?
Ich werde euch jetzt nicht verwundern. Ich möchte noch härter trainieren um noch besser zu werden.
War 2016 ein gutes Jahr für dich?
Das Jahr 2016 war sehr erfolgreich für mich – nicht nur wegen Olympia. Nach einer langen und harten Saison war ich mir Freunden auf Bali. Dort wollte ich schon immer einmal hin. Und das wichtigste: ich habe meiner Freundin während dieses Urlaubs einen Antrag gemacht.
Herzlichen Glückwunsch! Sich auf Bali zu verloben klingt nach einem Traum. Wir werden hier aber nicht nachhaken 😉 Kannst du uns von deinen persönlichen Erinnerungen an Rio erzählen?
Die Olympischen Spiele sind ein einmaliges Sportevent. Die Top Athleten aus der ganzen kommen zusammen um in verschiedenen Disziplinen gegeneinander anzutreten. Das ist sehr beeindruckend, besonders, wenn man das erste Mal dabei ist. Aber das war für mich kein Grund zur Beunruhigung. Ich habe mich sehr wohl gefühlt und habe jeden Moment in Brasilien genossen. Ich war, wo ich immer sein wollte – bei den Olympischen Spielen um mein Heimatland zu vertreten. Dieses Erlebnis motiviert mich auch für die Zukunft.
Was machst du, wenn du nicht arbeitest. Wie verbringst du deine Freizeit?
In meiner Freizeit sehe ich mir gerne Filme an oder lese Bücher. Wenn ich mehr Zeit habe verbringe ich gerne Zeit in der Küche – mit Essen und Kochen, weniger mit dem Abwasch.
Dein Erfolgsrezept?
Gib niemals auf!
Ich habe gelesen, dass du sehr gerne reist. Welche Destination steht noch auf deiner Liste?
Es gibt viele Orte, die ich gerne besuchen möchte, aber ich denke Japan wäre meine erste Wahl. Ich hatte die Möglichkeit mit einigen Japanischen Sportlern zu trainieren und war fasziniert von ihrer Art zu leben, der Kultur, der Küche und dem Land. Eines Tages werde ich es schaffen.
Wovon träumst du?
Ich träume davon die Welt zu bereisen. Sportbezogene Träume habe ich nicht. Ich bin der Meinung, dass Sport einfach nichts für Träumer ist. Wenn es darum geht ist ein wichtig ein Ziel zu setzen und darauf hinzuarbeiten.
Wir wünschen dir also viel Ausdauer beim Erreichen deiner Ziele! Vielen Dank für das Interview.