Kochendes Wasser, getrocknete Blätter, fertig? Nein. Was das Heißgetränk wirklich bedeutet, zeigen zwei Shops in Berlin.
Sicherlich kann man auch einen Teebeutel von der Sorte »Mediterraner Pfirsichzauber « in seinen Becher werfen und mit Wasser übergießen. Aber ein bisschen schade wäre es schon. Zum einen, weil die Teekultur schon so unendlich alt ist. Wann der Mensch das erste Mal auf die Idee kam, Blätter aufzubrühen, ist nicht ganz klar, sicher ist jedoch, dass es bereits in China im Jahr 221 v. Chr. unter der Qin- Dynastie eine Teesteuer gab. Zum anderen sollte man sich jedoch deswegen ein bisschen mehr Zeit für das Aufguss-Getränk nehmen, zumal es inzwischen viele Menschen gibt, die unendlich viel Zeit, Wissen und Mühe in Tee-Sorten stecken, die nicht nur hervorragend aussehen, sondern auch besser schmecken als die parfümierte Brühe, die man beizeiten zu sich nimmt.
© Paper & Tea / Press
Einer dieser Menschen heißt Manu Kumar. Kumar ist Sohn eines indischen Arztes und einer ostpeußischen Mutter und Gründer der ManuTeeFaktur in Berlin. Im Angebot ist eine große Auswahl von CraftedTeas, DryTeas sowie KombuChas, einem fermentierten Teegetränk, das auch als Tee-Pilz bekannt ist. Alle Zutaten sind regional hergestellt, vegan und bio – und mit dem Label »truly man-made« versehen, wobei es sich dabei weniger um ein Label als vielmehr um eine Philosophie handelt: Die Ingredienzen sind echt, die Menschen, die daran per Hand arbeiten, sind es auch. Da passt es, dass Manu Kumar einmal sagte: »Tee ist eher etwas für Körper und Seele und weniger für den Kopf!«
© Daniel Farò / ManuTeeFaktur
Exquisite Tees für Körper und Seele finden sich ebenfalls in den Läden von Paper & Tea. 2012 öffnete der erste P & T Concept Store in Berlin-Charlottenburg. Im Spätsommer 2014 folgte der zweite Laden in Berlin-Mitte. Wie der Name schon sagt, wird in den Shops auch Papeterie verkauft, Teekannen und Tassen. Der Fokus liegt jedoch auf dem feinen Aufgussgetränk. In kleinen Glasschälchen liegen Proben aus, Kärtchen daneben informieren über Sorte, Herkunftsland oder die Geschichte des Tees. Die Verkäufer nennen sich »Teeisten«, Kunden werden zur Verkostung gebeten, Seminare sind ebenfalls im Angebot. Auch nicht ganz unwichtig: das Schild vor dem Laden in Charlottenburg. In großen schwarzen Lettern auf weißem Grund steht dort zu lesen: »YOU DRINK COFFEE I DRINK TEA MY DEAR.« Auf diesen Satz lässt sich das Heißgetränk mit der langen Tradition natürlich auch reduzieren.
Grünen Tee zubereiten
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Wasser kochen
Einen Liter möglichst weiches Wasser zum Kochen bringen und danach auf 80 bis 90 Grad abkühlen lassen, für Sencha sogar auf 70 Grad. Hilfreich ist ein Thermometer.
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Aufgießen
8 bis 12 Gramm grünen Tee – je nach Geschmack – lose in eine Kanne geben und mit 1 Liter 70 bis 90 Grad heißem Wasser aufgießen. 2 Minuten ziehen lassen.
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Tee abgießen
Den Tee durch einen Teefilter in eine andere Kanne abgießen.
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Kleiner Tipp
Hochwertiger Tee kann zwei bis drei Mal aufgegossen werden. Wobei jeder Aufguss seinen eigenen Charakter hat.
© Paper & Tea / Press
ENJOY & SHOP
MANUTEEFAKTUR
Paul-Lincke-Ufer 44a, 10999 Berlin
www.manuteefaktur.com
PAPER & TEA
Alte Schönhauser Straße 50, 10119 Berlin
Bleibtreustraße 4, 10623 Berlin
www.paperandtea.de
Time for breakfast
Wer morgens nur Kaffee trinkt, hat einiges verpasst.
Der Five o’Clock Tea ist ein fester Bestandteil der Britischen Kultur, keine Frage. Wird er nicht nachmittags im Salon, sondern morgens im Bett eingenommen, heißt er Early morning tea. Vielleicht sollte man Tee sowieso eher morgens genießen, weil er ein bisschen braucht, um zu ziehen und dann immer stärker wird – und das lässt sich als Motto ja prima auf den eigenen Tag übertragen. Wer für den Tee lieber aufsteht und auch nichts von Krümeln im Bett hält: Das Vienna House Easy serviert ein Frühstück wie in der Bäckerei. Dazu gehört je nach Geschmack ein buttriges Croissant, ein O-Saft – oder ein zuckriges Törtchen. Auf einen guten Start in den Tag!
STAY | Vienna House Andel’s Berlin | Vienna House Easy Berlin
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