Falls der eine oder andere glauben sollte, den klassischen Touristiker gibt es nicht mehr: dem sei gesagt – ja, es gibt sie! Christina Riegler, Head of Project Development entdeckte schon in den frühen Jahren ihre Liebe zum Tourismus und hatte ihr Ziel klar vor Augen. Die ganze Geschichte jetzt im Face-to-Face Interview.
1. Erzählen Sie uns doch einmal, wo hat Ihre touristische Karriere begonnen?
Im Gegensatz zu anderen habe ich die Liebe zum Tourismus schon sehr früh entdeckt und – ich muss gestehen – ich hatte einfach keine Lust mehr auf die Schule [lacht]. Daher hat meine touristische Karriere bereits im zarten Alter von 15 Jahren begonnen, als ich meine Lehre als Hotel & Gastgewerbeassistentin in Wr. Neustadt, Niederösterreich, absolviert hatte.
2. Und wie ging es dann weiter? Wann kam der Punkt, wo es dann mit Ihrer Karriere steil bergauf ging?
Meine Leidenschaft war dazumal definitiv die Rezeption. Dort fühlte ich mich wie Zuhause. Nach meiner Lehre habe ich in der Rezeption im Hotel Sacher im wunderschönen Baden bei Wien gearbeitet und zu dieser Zeit auch nebenbei Tourismuswirtschaft studiert. Als dann mit 23 Jahren das Angebot kam, 3 Monate interimistisch die Position des Hoteldirektors zu übernehmen, hatte ich nicht lange überlegt und zugesagt. Letztlich sind es dann ganze 5 Jahre geworden, an die ich mich noch heute gerne zurückerinnere.
3. Was passierte nach den 5 Jahren? Eine Neuorientierung etwa?
Ganz und gar nicht. Obwohl, sagen wir einmal ich hatte mich als Hoteldirektor bei Vienna House beworben – bekam aber letztlich eine Position in der Projektabteilung zugesprochen. Und dort bin ich bis heute – jetzt allerdings als „Head of Project Development“, mit der gleichen Liebe und Engagement für den Job als wäre es der erste Tag.
4. Vielleicht möchten Sie uns einen Einblick geben was Ihren Job so ausmacht? Immerhin ist es ein nicht ganz alltägliches Berufsfeld.
Gemeinsam mit meinem Team sind wir für Hoteleröffnungen und –übernahmen zuständig. Das beginnt bereits mit der 1. Standortanalyse bis hin zur Preopening-Begleitung. 2-3 Jahre später hat man dann hoffentlich die Eröffnung hinter sich – und die ein oder andere Flasche Prosecco dazu geköpft [schmunzelt]. Dazwischen werden sehr viele interessante Details abgedeckt, von der Raumplanung bis zur Materialienauswahl mit dem Interior Designer, eine enge Zusammenarbeit mit den Architekten, Projektleitern und dem Hotel-Team,… da könnte ich jetzt ewig weitersprechen. Kurz gesagt: hier laufen alle Fäden zusammen. Wenn man so wie ich, eine gewisse Begeisterung für neue Destinationen mitbringt, dann kann man seinen Job nur lieben, oder?
5. Das hört sich ja sehr spannend an – da gibt es doch auch sicher eine gute Geschichte dazu zu erzählen?
[Denkt kurz nach] In der Tat! 7 Monate vor der Eröffnung des andel’s by Vienna House Berlin hat mich der Projektleiter angerufen, dass er für einen 4 m² Reinigungsraum auf die Lieferung einer Küchenbodenreinigungsmaschine wartet, die im Plan eingezeichnet ist – denn der der Raum wird jetzt zugemauert. Ich bin fast aus allen Wolken gefallen – der ganze Spaß hat sich dann jedoch schnell aufgeklärt. Sagen wir einmal so: Es war eine nette Art und Weise mich darauf hinzuweisen, dass wir für diesen Raum keine Tür eingeplant hatten [lacht].
6. Dann betrachten Sie sicherlich das ein oder andere Hotel wie Ihr eigenes Fleisch und Blut, richtig? Welche der Häuser möchten Sie den Lesern besonders ans Herz legen?
Mmh, eine schwierige Frage da alle Destinationen etwas für sich haben. Aber ich würde einmal sagen Berlin und München! Berlin weil es einfach eine sehr hippe Lifestyle-Stadt ist, die sich dauernd neu erfindet. Falls man einen Tipp für den Abend oder das Wochenende vor Ort braucht: Am besten einfach den nächsten Currywurst-Stand aufsuchen, dort gibt es immer die interessantesten Geschichten zu hören! München ist für mich ein 2. Zuhause geworden. Eine wirklich elegante Stadt, tolle Küche und noch dazu schnell von Wien aus zu erreichen. Pflicht ist, den Surfern auf der berühmten Eisbachwelle zuzusehen, bevor man die „Goldene Bar“ im Haus der Kunst besucht. Das ist eine Nachtbar – und von dort sieht man auch die Welle nicht ;-).
7. Bei so vielen Eröffnungen, Übernahmen und Projekten: Bleibt da überhaupt noch Zeit für Freizeit“?
Sagen wir mal ich kombiniere gerade mein liebstes Hobby, nämlich reisen, mit meinem Beruf. Wenn ich privat unterwegs bin, dann reise ich gerne nach Nordeuropa. Hier ist alles etwas entspannter und nicht ganz so hektisch. Oslo und Kopenhagen kann ich jedem nur wärmstens empfehlen! Ansonsten sind mir meine Familie und Freunde sehr wichtig. Wenn es die Zeit zulässt, fahre ich gerne in meine Heimat, die grüne Steiermark, und besuche die Familie und meine Nichte „Katharina“ – dann gibt einmal ein Wochenende lang wer anderer – die kleine Prinzessin – den Ton an [lächelt].
Damit es aber nicht ganz so „gewöhnlich“ klingt: in meiner Freizeit habe ich gerade erst mein Studium für Immobilienwirtschaft auf der Donauuniversität in Krems erfolgreich absolviert – eine sehr passende Bereicherung für meinen Job.
Herzlichen Dank für das Gespräch!
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